Menschenkenntnis und Psychologie
Menschenkenntnis ergibt sich aus Erfahrung, also erlebten und beobachteten Situationen mit anderen Menschen. Menschenkenntnis ist im täglichen Umgang mit anderen Menschen notwendig um sich in neuen Situationen besser zu orientieren oder sich abzusichern. Außerdem erleichtert es uns auch (bessere, klügere) Entscheidungen zu treffen. Dennoch sollte man aufpassen, denn Menschenkenntnis kann z.B. auch lückenhaft, nicht überprüft und subjektiv sein.
Psychologie ist nicht anderes als die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen. Sie ergründet Ursachen, Bedingungen und das Verhalten des Menschen in vielerlei Schichten und Situationen. Jeder Mensch ist anders, jede Situation ist anders!
Menschenkenntnis und Psychologie helfen dem Sicherheitsmitarbeiter sich selbst besser zu erkennen, sich in bestimmten Situationen angemessener zu verhalten und auch sich selbst zu schützen oder zu entlasten.
Strukturebenen
Der Mensch wird laut Wissenschaft von 3 Schichten gesteuert:
Verstand: Denken, Planen, Begründen, Beweisen, Überprüfen
Gefühl: Liebe, Freude, Hass, Ekel, Wut, Angst, Verzweiflung oder auch Sympathie (Zuneigung) und Antipathie (Abneigung).
Trieb: Selbsterhaltung (Hunger, Durst), Arterhaltung (Sexualtrieb)
Alle 3 Schichten beeinflussen sich im Verhalten des Menschen gegenseitig. Nur in Extremsituationen resultiert ein Verhalten nur aus einer Schicht.
- Der Verstand ist in Entscheidungen eher verhaltensverzögernd.
- Das Gefühl ist in Entscheidungen eher verhaltensbeschleunigend.
- Gefühl ohne Verstand ist Dummheit.
- Verstand ohne Gefühl ist unmenschlich.
Jede dieser 3 Schichten löst in Menschen die unterschiedlichsten Bedürfnisse aus. Die Bedürfnisse können auch Motive für späteres Verhalten sein.
Motive und Motivation
Als Motiv eines Menschen bezeichnet man die “Antriebskraft” des Verhaltens. Es ist die Frage nach dem “Warum”? Warum verhält der Mensch sich so?
Fragt man nach der Motivation, so stellt sich die Frage: Warum verhält der Mensch sich gerade in dieser Situation so? Die Motive beeinflussen das Verhalten maßgeblich.
Menschliches Verhalten wird meistens von mehreren Motiven gleichzeitig gesteuert. Das Verhalten von einem Menschen mit bestimmten Motiven wird im Zusammenspiel einer bestimmten Situation zur Motivation. Die Stärke der Motivation kann auch die Wahrnehmung eines Menschen beeinflussen. So könnten durch die Motivation bestimmte Informationen ausgeblendet um dem Ziel näher zu kommen.
Es gibt die unterschiedlichsten Motive, die auch teilweise aus den oben genannten 3 Schichten entstehen:
biologisch-physiologische Motive: Trieb (Selbsterhaltung/Arterhaltung) – Hunger, Durst, Sex
nicht-physiologische Motive: Bedürfnis nach Anerkennung, Information, Geltung, Zuneigung
Sekundäre Motive (Im Laufe des Lebens erworben): Bedürfnisse nach Geld oder speziellen Dingen.
Maslow Pyramide
Um die unterschiedlich stark ausgeprägten Bedürfnisse eines Menschen zu veranschaulichen, erstellte der Wissenschaftler Maslow eine Bedürfnispyramide:
Maslow geht davon aus, dass eine neue Stufe der Bedürfnisse erst dann erreicht oder angestrebt wird, wenn die unteren Stufen befriedigt sind. Ein fast verhungerter Mensch wird daher nicht nach Anerkennung streben oder eine Familie gründen wollen, sondern sein Grundbedürfnis nach Essen befriedigen. Die Stärke der Motivation hat großen Einfluss auf bewusstes und unbewusstes Verhalten und der Befriedigung der Bedürfnisse.