Neben den bisher gebräuchlichen Funkanlagen werde im Sicherheitsdienst auch immer öfters andere Arten der Drahtlosen Kommunikation verwendet. Bei Funkübertragungen werden hochfrequente elektromagnetische Wellen als Übertragungsmedium genutzt. Werden diese mit Informationen moduliert, so werden die Daten über eine Antenne abgestrahlt und erreichen den Empfänger.
Findet eine Kommunikation nur in einer Richtung (abwechselnd) statt, so spricht man von einem Simplex-Verfahren. Dabei kann jeder Teilnehmer nur sprechen oder hören. Beides gleichzeitig geht nicht. Wenn eine Kommunikation in beide Richtungen gleichzeitig möglich ist, so spricht man vom Duplex-Verfahren.
Während bei analogen Funksystemen die Sprachsignale auf die Frequenz aufmoduliert werden, so verwenden moderne digitale Funksysteme Datenblöcke in Form von Bits und Bytes. Der Vorteil der digitalen Übertragung liegt auch darin, dass Bilder und Videos leichter übertragen werden können. Jede Art von Funkstation/Funkverbindung benötigt eine Stromquelle um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Betriebsfunk/Bündelfunk
Betriebsfunk dient der Übertragung von Sprache und Daten innerhalb eines Betriebes auf einer vorher zugewiesenen Frequenz. Sie bestehen aus einer oder mehreren ortsfest/mobilen Landfunkstationen.
Komponenten einer ortsfesten Landfunkstation sind:
- Stromversorgung
- Sendeanlage / Empfangsanlage
- Bediengerät / Bedienplatzrechner
- Antenne
- ggf. eine Überleiteinrichtung zur Telefonanlage
- Platz für Texteingabe
Fahrzeugfunkgeräte bestehen aus:
- Stromversorgung
- Senderteil / Empfangsteil
- abgesetztes Bedienteil bei Fahrzeugfunkanlage
Der typische Betriebsfunk findet auf den Frequenzen des 2-, 4- und 8-m Band statt. Jeder Teilnehmer ist einem festen Frequenzbereich zugeteilt.
Durch selektives Rufverfahren kann man einzelne Teilnehmer anfunken bzw. Gruppen oder Sammelrufe anwenden. So wird der Komfort erhöht, wenn nicht alle Teilnehmer den gesamten Funkverkehr mithören müssen.
Bündelfunk
Beim Bündelfunk teilen sich mehrere Teilnehmer einen Kanal, welche im Frequenzbereich von 410-470 MHz liegen. Bündelfunk könnte man, da der Betreiber nicht auch immer der Anwender ist, als dezentrales Funknetzwerk bezeichnen. Mehrere Funkzellen könnten miteinander verbunden werden und so das Funkspektrum stark vergrößern.
Vorteile von Bündelfunk:
- Geringer Installationsaufwand, da keine getrennten Funkzellen
- Höhere Reichweite
- Kein unerwünschtes Mithören durch andere
- Netzaufbau von Bündelfunksystemen ähneln dem von GSM (öffentliche Mobilfunkanbieter)
- Erhöhung der Verfügbarkeit durch bedarfsgerechte Kanalzuteilung
- erweiterte Dienstangebote durch Selektivruf; variable Gruppenrufe und Prioritätsgespräche
- Verbesserung der Übertragungsqualität von Sprache und Daten
- Funkversorgungsgebiete entsprechend des wirtschaftlichen Aktionsraumes
- optionaler Zugang zu Telefon- und Datennetzen
- Gesprächszeitbegrenzung und geordneter Warteschlangenbetrieb
Mobilfunk
Mobilfunk ist eine allgemeine Bezeichnung für alle in Betrieb stehenden beweglichen Funkgeräten. Darunter fallen tragbare Telefone, in Fahrzeugen eingebaute Funkgeräte oder auch Handfunkgeräte.
Handsprechfunkgeräte
Handfunkgeräte sind mobile Funkgeräte die in verschiedensten Ausführungen angeboten werden. Das reicht von Handfunkgeräten, die nur mit einem Kanal belegt sind (Betriebsfunk) bis hin zu Geräten mit mehr als 16 Kanälen. Die meisten Funkgeräte besitzen folgende Elemente:
- Antenne
- Anschluss für Ladegerät
- PTT (Push to Talk) Taste
- Drehknopf (Zur Kanaleinstellung)
- Notruftaste
- Ein/Aus-Taste
- Display
- Nummernfeld
- Annahme und Beenden-Tasten
- Anschluss für Audiozubehör
- Navigationstasten
Leistungsmerkmale digitaler Handfunkgeräte:
- Gesprächsaufbau innerhalb von 0,3 Sek.
- Störungsfrei und Abhörsicher
- Mithörfunktion im Gruppenruf
- Einzelruf über Tastatur
- Gruppenkommunikation ( Ein Teilnehmer sendet, die anderen hören )
- Voll-Duplex-Funktion (Telefonfunktion)
- GPS-Ortung
- Totmannfunktion (Alleinarbeit…Personensicherung)
- EX-Schutz (Explosionsschutz)
- Unterschiedliche Gesprächsprioritäten
Handlautsprecher
Eher bekannt als “Megaphon” sind Handlautsprecher. Sie verstärken die Stimme/Sprache um 30 bis 40 Watt, was etwa für eine Reichweite von 1,5km reichen könnte. Die Mikrofone sind entweder direkt am Gerät oder als Handmikrofon verbaut.
Signalmittel
Zu den Signalmitteln gehören Trillerpfeifen, Hupen oder aber auch Handzeichen und Lichtsignale. Signale in der Kommunikation können nicht nur Emotionen ausdrücken, sondern auch jemanden warnen oder bestimmte Hinweise geben.